Lösungsbeispiele
Entwicklung und Einführung
eines Infusionsangebots in einer Privatpraxis
Ein Mandat von Arboretum für eine Privatpraxis illustriert die Arbeit über mehrere Phasen von der Entwicklung bis zur Einführung eines neuen zahlungspflichtigen Angebots:
Erkennung von Patientengruppe und Bedürfnis
Ausgangspunkt war die Beobachtung von Arboretum, dass die Praxis zwar eine umfangreiche Diagnostik und auch ein ausdifferenziertes Heilangebot besitzt, jedoch noch wenig an Leistungen zur Prävention oder allgemein zur Steigerung von Vitalität und Lebensqualität anbietet.
Entwicklung und Validierung eines neuen Angebotsprogramms
Das neue zahlungspflichtige Angebot, welches Arboretum daraufhin mit der Praxis in mehreren Schritten entwickelte, bestand in fertig vorkonfektionierten Infusionslösungen. Zunächst wurden Rezepturen für 8 fertige Lösungen erstellt und in kleinen Stückzahlen von einem Labor vorproduziert. Diese Lösungen wurden an einer ausgewählten Gruppe von Patienten auf Akzeptanz getestet.
Einführung des neuen Angebotsprogramms
Die Einführung des neuen Angebotsprogramms hatte mehrere Aufgabenfelder. Es musste ein Labor für die regelmäßige Herstellung gefunden werden und ein Leistungsvertrag verhandelt werden. Darüber hinaus musste Marketingmaterial für die Praxiswebsite wie auch zur Auslage in der Praxis erstellt werden, welches die Wirkungsweise der Infusionen und ihre Einsatzgebiete erläutert. Und letztlich musste das gesamte Praxisteam auf das neue Infusionsprogramm geschult werden.
Die Schwesternschaft erhielt die zusätzliche Aufgabe, das Lager zu überwachen und die Bestellungen vorzunehmen. Da die Anwendungen hochpreisig waren, lag ein besonderer Schwerpunkt jedoch auf der Betreuung der Patienten zu Beginn und während der Infusion, so dass diese sich auch entsprechend wohlfühlten. Die Rezeption musste die Buchungen managen und die Abrechnung übernehmen. Insbesondere war hier die Zusatzaufgabe, die Erstinformation über das neue Infusionsprogramm an die Patienten zu geben. Wie wesentliche Aufgabe kam jedoch auf den Arzt zu, der für das neue Infusionsprogramm eine höhere Sensibilität in der Beratung benötigte, schlicht aus dem Grund, dass die Infusionslösungen zu recht hohen Preisen angeboten wurden, und in aller Regel nicht durch die Krankenkassen übernommen wurden.
Entwicklung und Einführung eines Angebots für Hormonersatztherapie in einer urologischen Praxis
Erkennung von Patientengruppe und Bedürfnis
Hier zeigte eine Auswertung auf die Patientenkartei, dass ein Großteil der Patienten Männer über 55 Jahren war, wobei ein nicht unerheblicher Teil hiervon privatversichert war. Eine offene Befragung einer Stichprobe dieser Patientengruppe förderte zu Tage, dass ein hoher Prozentsatz in dieser Gruppe unter erektiler Dysfunktion, Libidoverlust und weiteren Problemen in diesem Symptomkreis litt, jedoch diese nicht zuvor offen ansprach. Stattdessen wurden häufig Medikamente wie PDE-5 Hemmer zur Kapillarerweiterung über das Internet bestellt.
Entwicklung und Validierung eines neuen Leistungsfeldes
Das Leistungsfeld, die Praxis daraufhin mit Arboretum entwickelte, und über die nächsten Befragungen verfeinerte, bestand aus einer umfangreichen Erstberatung, nebst Bluttest der hormonellen Achsen, anschließender Diagnoseerstellung nebst Therapievorschlag, sowie letztlich dauerhafter Hormonersatztherapie.
Zum medikamentösen Einsatz kamen Kombinationen von Testosteron und DHEA als Ersatztherapien, da diese die Ursache an ihrer Wurzel fassen – dem alterungsbedingten Hormonmangel, der die obige Kaskade an Symptomen hervorruft. Nur wenn diese nicht ausreichten, wurden zusätzlich PDE-5 Hemmer gegeben. Die reine Therapie mit PDE-5 Hemmern, welche die Patienten vorher in Eigenregie unternahmen, war nie zielführend, da nur bei einem einzigen Symptom angesetzt wurde – der erektilen Dysfunktion – und alle anderen Symptome nicht behandelt wurden.
Das Angebot war paketartig aufgesetzt, so dass Beratung, Hormontest und Therapievorschlag als Gesamtleistung abgerechnet wurden, da diese Leistungen von den meisten Krankenkassen ohnehin nicht getragen werden. Die Medikamente werden den Patienten verschrieben und von diesen bei Apotheken beschafft, die dauerhafte Administration der Hormon-Injektionen erfolgt wiederum in der Praxis und wird abgerechnet.
Einführung des neuen Leistungsfelds
An der Einführung des neuen Leistungsfelds der Hormondiagnostik und -Ersatztherapie waren auch in diesem Fall gleichermaßen alle Abteilungen der Praxis beteiligt. Ein hormonelle Standard-Checkliste musste in Zusammenarbeit mit dem Labor entwickelt werden.